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Asperl – Obst zum Zuzzeln

Asperl - eine echte Mispel Seit meiner Kindheit finde ich diesen „Obst“-Baum toll. Er ist aber kaum in der Natur zu finden.

Wie das auch sonst so mit dem Finden ist, passiert es meist zufällig – und so hab ich mich kürzlich ganz zufällig sehr darüber gefreut, als ich einen kleinen Asperl-Baum gefunden hab :)

Als Kind ging ich oft mit meinem Opa querfeldein einen Hang hinauf, um den Weg zur Milchbäurin abzukürzen. Auf dieser Abkürzung stand ein kleiner Baum mit seltsamem Namen und seltsamen Früchten drauf – die irgendwie niemand ernten wollte, die nie reif waren und die ich daher nie kosten konnte – als Kind ist sowas echt frustrierend.
Aber irgendwie gab’s in meiner Erinnerung dann doch hin und wieder diese Asperl auch zum Naschen – also eigentlich zum Zuzzeln, weil wenn sie reif  sind, ist ihr Fruchtfleisch matschig wie Apfelmus. Und ich liebte dieses Auszuzzeln der ledrigen Fruchtschale und den Geschmack, der nicht süß aber fruchtig war und auch mit nirgendwas anderem vergleichbar.
Asperl sind schon ziemlich seltsam :)

Als ich jetzt mal wieder einen Asperl-Baum gefunden hab, waren die Früchte ebenfalls noch hart. Hat mich auch irgendwie nicht gewundert. Am Boden hab ich trotzdem ein paar dieser kleinen Früchte gefunden, die abgefallen und schon leicht weich waren – und hab sie mitgenommen. Nach einiger Zeit Lagerung werden sie angeblich von selbst „reif“ – oder man wartet den ersten Frost ab, oder steckt sie ungeduldig für so einen Kälteschock ins Tiefkühlfach.
Asperl - eine echte SeltsamkeitIch werde warten, bis die seltsamen Früchtchen nach und nach von selbst reif werden. So kann ich auch nach und nach immer wieder an so einer kleinen Lederkugel herumnuckeln, mich am fein säuerlichen Geruch und am milden Geschmack freuen und mich dabei an die Kindheit, den Opa und den wöchtentlichen Weg zum Milchholen erinnern. Die Kerne der Asperl werde ich aufheben und im Frühling in die Erde stecken … und dann wieder warten ;)