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Aufforstung mit Prunus domestica

Früher – so bis vor ca. 60 Jahren – prägten vielfältige Obstbäume das Landschaftsbild rund um Siedlungen und Bauernhöfe. Ziemlich bunt war dort die Ansammlung der verschiedensten Obstsorten – Kirschen, Zwetschken, verschiedenste Äpfel, Birnen und Nüsse …
Das Obst bekamen die Leute direkt vor der Haustür – direkt vom Baum :-)
Im Sommer Kirschen und im Herbst Äpfel und Zwetschken.

„Streuobstwiesen“ nennt sich – eigentlich sollte man besser sagen „nannte“ sich – diese Form der Bewirtschaftung.
Denn heute kommen die Kirschen aus Frankreich, die Äpfel aus Südafrika, die Nüsse aus der Türkei und Erdbeeren gibts auch zu Silvester – woher auch immer!

Diese Wiesen – mit vielfältigsten Obstbäumen sicherten früher die Versorgung der Menschen mit frischem (regionstypischem) Obst – und hatten im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert auch ganz wesentliche soziale und kulturelle Bedeutung – weiß z.B. Wikipedia und vielleicht auch noch die Oma und der Opa.

Streuobstwiesen sterben heute aus – die Bäume sind alt, ihre Früchte braucht und will niemand mehr.

Daher freut es mich besonders, dass ich auf einer alten Streuobstwiese eine „Aufforstung“ entdeckt hab!
Zahlreiche junge Bäumchen der  „Prunus domestica“ – der Hauszwetsch(k)e – wurden gesetzt, um den Altbestand zu ergänzen und den Fortbestand der Obstwiese für die nächsten Jahrzehnte zu sichern.
Streuobst Aufforstung mit der Hauszwetschke

Bis es die ersten Zwetschken hier zu ernten gibt, wird es wohl auch noch ein paar Jährchen dauern! In der Zwischenzeit kann man ja vom Nachbar(s)baum naschen ;-)

Übrigens – kleiner Tipp:
Zähl doch mal im Supermarkt, wieviele Apfelsorten es dort zu kaufen gibt! Fünf? Vielleicht sechs?
Und jetzt scroll Dir mal den Finger wund, wenn Du durch die Liste der bekannten Kulturapfelsorten streifst!
Wohin die wohl alle hinverschwunden sind?

Und jetzt überleg mal, warum früher Omas Apfelkuchen sooooo einmalig gut geschmeckt hat!
Vielleicht hat er einfach nach „mehr“ geschmeckt! :-9